Autor, Trainer, Trainerausbilder, international practising Mediator (Familien und Wirtschaftsmediation) sowie Gutachter für Mediation.
Jahrgang 1955, verheiratet mit Monika Trossen, 3 erwachsene Kinder.

Studium der Rechtswissenschaft und Psychologie. Abschluss in Jura, 2. Staatsexamen.

Von 1982 bis 1987 Wirtschaftsstaatsanwalt.

Von 1987 bis 1998 Familien- und Vormundschaftsrichter am Amtsgericht Altenkirchen, ab ca. 1993 stellv. Direktor.

Ab 1992 nebenberuflich Entwickler von juristischen Anwenderprogrammen. Gründer der soft-use Computerprogramme GmbH, eine spätere Tochter der Haufe Mediengruppe.

Ab 1996 Weiterbildung in Moderation, Mediation und Konfliktmanagement. Mentor Dipl. Psych. Eberhard Kempf. Weiterführende Seminare u.a. bei Gary Friedman, Jack Himmelstein, Matthias Varga von Kibed, Pepperdine University, Malibu, u.a. Erprobung der Anwendung mediativer Verfahrensweisen im Gerichtsverfahren.

1998: Begründer des so genannten Altenkirchener Modells. Entdeckung der Möglichkeiten einer integrierten Mediation.

2000 bis 2008 Anregung, Entwicklung und Begleitung des Justizprojektes „integrierte Mediation in Familiensachen“.

Ab 2001 Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins integrierte Mediation e.V., später auch Präsidiumsmitglied der DGM. Seit 2007 Vorstandsmitglied bei Integreta Mediacija Latvia, Tätigkeit in Beiräten (z.B. zum Studiengang „Bachelor of Laws“ an der Fernuni Hagen). Seit 2009 Mitglied im Qualitätsmanagementausschuss des DFfM (Dachverband der Mediatoren).

Mitbegründer Win-Management GmbH. Produkte und Service rund um die Mediation. Ab 2002 Initialisierung, Entwicklung und Leitung von www.portafamilia.de, einem preisgekrönten, interdisziplinären Portal zur Bewältigung von Familienkonflikten. 

Von 2005 bis 2007 tätig in Lettland als Resident Twinning Adviser mit Auftrag zur Implementierung der Mediation in Lettland, in 2009 zum gleichen Thema als Key Experte und Gutachter in Kroatien.

Ab 2001 Etablierung und Durchführung von Mediations- und Trainerausbildungen, Supervisionen, Begutachtungen als International Expert u.a. in Deutschland, Lettland, Estland, Kroatien, BiH, Österreich, Russland, Ungarn sowie in der Schweiz, auf Zypern, im Irak und in Tajikistan.

Seit 2004 Studienleiter an der ZFH (Zentralstelle für Fernstudien) in Koblenz, ab 2008 Lehrbeauftragter an den Hochschulen Darmstadt und Fulda zum Thema Mediation und ADR.

Fragebogen

Wie sind Sie zur Mediation gekommen?

Besser ist es wohl zu sagen: Die Mediation ist zu mir gekommen. Als Familienrichter war ich ständig mit Fällen konfrontiert, die mit rein juristischen Mitteln nicht befriedigend zu lösen waren. Ich suchte nach Wegen, wie man den Parteien helfen kann, den Konflikt zu überwinden.

Was ist für Sie das Besondere an der Mediation?

Für mich ist die Mediation ein Prozess der darauf abzielt, Verstehen zu vermitteln. Das Besondere daran ist, dass es in der Mediation gelingt, den Verstehensprozess trotz aller Widersprüchlichkeiten und Widrigkeiten, denen die Parteien ausgesetzt sind, auch bei eskalierten Konflikten und dort zu ermöglichen, wo es niemand für möglich hält.

Was halten Sie für die wichtigste Eigenschaft eines Mediators?

Das Wichtigste ist die Neugier, den jeweils anderen Menschen (Medianden) wirklich verstehen zu wollen.

Was war Ihr schönstes Erlebnis in der Mediation?

Da gibt es viele schöne Erlebnisse. Herausragend war jedoch eine Mediation, bei der ein Ehepaar seit 4 Jahren im gemeinsamen Haus getrennt lebte und seit mehr als einem Jahr kein Wort mehr miteinander geredet hatte. Beide waren fest entschlossen zur Scheidung. Sie sahen keinen anderen Ausweg. Nach ca ¾ Stunde der ersten Mediationssitzung stellte es sich heraus, dass beide sich noch liebten. Eigentlich wollte keiner von ihnen geschieden sein. Der Fall wurde sogar im Fernsehen gezeigt. Ich erinnere mich gerne an diese Mediation, weil es in Anbetracht der gegenseitig erhobenen Vorwürfe gar nicht so einfach war herauszuhören, dass die Beiden eigentlich gar keine Trennung wollten. Das Paar ist übrigens auch heute noch zusammen. Ein schöneres Happy End kann man sich kaum vorstellen.

Was war die schwierigste Situation, die Sie in der Mediation erlebt haben?

Auch für schwierige Situationen gibt es viele Beispiele. Ich muss aber auch sagen, dass schwierige Situationen in der Mediation für mich so etwas sind wie das Salz in der Suppe. Trotzdem erinnere ich eine Mediation, bei der ich mich auch habe supervidieren lassen. Es ging um eine Familienmediation mit massiven, gegenseitigen Schuldvorwürfen. Ich habe die Mediation sogar aufstellen lassen, weil mir nicht klar war, warum die Parteien nicht zu einer Lösung fanden. Nichts hat geholfen bis ich erfuhr, dass die Mediandin die Unwahrheit gesagt hatte.

Was raten Sie jemanden, der zurzeit in der Mediationsausbildung ist und auf der Suche nach geeigneten Fällen ist?

Das kommt sehr darauf an, in welcher Situation sich dieser Jemand befindet. Fälle gibt es wie Sand am Meer. Das Problem ist die Nachfrage. Gut ist es, ein Netzwerk aufzubauen oder sich einem Netzwerk anzuschließen.

Ihr Motto als Mediator:

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich